Nimm bitte meine Hände 

Dieses Gedicht ist meinen beiden Omis gewidmet.

Bleib ein wenig bei mir, ich bin so viel allein, lies mir vor die Zeilen, die Wörter sind so klein. Sprich mit mir nicht leise, mein Ohr ist etwas taub, erzähle mir von früher ich lache dann ganz laut. Nimm bitte meine Hände, sie sind zwar alt doch warm, magst du sie auch mal streicheln? Berührungen sind ein Traum. Mein Leben war ein Gutes, ich blicke gern zurück, es war geprägt von Liebe, heut fehlt sie wie verrückt. Drum bleib ein wenig bei mir und halte mich ganz fest, in deinen lieben Armen vergeß' ich schnell den Rest. 
©Barbara Fath (Auszug Barfuß durch die Seele 2019)

im Wandel

Im prächtigen Farbenspiel der Blätter, tanzen noch fein letzte Düfte, ein kräftiges Strahlen von innen, ein Lächeln gereifter Früchte. Im intensiven Wechsel der Zeiten verändert sich Blatt und Mensch, die Natur sich verlässlich erneuert, die eigene Vergänglichkeit rennt. So halte fest an deiner Leichtigkeit,  finde Gefallen am ergrauten Mantel, umarme die gelebten Jahre in dir,
überrasche dich selbst in diesem Wandel.
©Barbara Fath (Auszug Barfuß durch die Seele 2019)

der Herbsttanz 

Ein sonniger Haufen buntes Glück zog magisch an, fast wie verrückt. Die schweren Schuhe, sie mussten weg, die kleinen Füße, sie tanzten im Dreck. Die feuchten Blätter, sie küssten die Haut, das unruhige Herz hat der Stille vertraut. Der schwere Kummer im Laube verschwand, gewonnene Freiheit sich mit Liebe verband.
©Barbara Fath (Auszug Barfuß durch die Seele 2019)

Rosen im November

So blühst du noch in voller Pracht, nichts kann dir deine Schönheit nehmen, du freust dich auch bei kalter Nacht über dein zartes Rosenleben. So weißt du auch, bald ist's vorbei, die Sonne wird dich nicht mehr nähren, du streifst dann ab, dein weißes Kleid,
farblose Stille wird einkehren. So ruhe dann vertrau der Zeit die Triebe werden sich erneuern und wenn du meinst du bist soweit
wir uns an dir erneut erfreuen.
©Barbara Fath (Auszug Barfuß durch die Seele 2019)